Reisebericht Il Tempio Wanderwoche | Kampanien im Oktober 2021
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Samstag

"Wo liegt Kampanien?" war die meistgestellte Frage meiner Mitmenschen auf die Bekanntgabe meines Reiseziels im Mezzogiorno. Nicht zu verwechseln mit Kalabrien oder gar mit Kantabrien. Neapel ist die Hauptstadt der Region Kampanien im Gebiet der "Terroni" (Sprachgebrauch der Italiener: Die Süditaliener sind Terroni/Bauern, die Norditaliener sind Polentoni/Polenta-Esser). Der Frosch Sportclub liegt im Cilento (sprich Tschilento), welches das zweitgrößte Naturschutzgebiet Italiens ist und ein ideales und wenig besuchtes Touristenziel.

Ich hatte eine Wanderreise mit vier geführten, anspruchsvollen Tageswanderungen mit Strecken zwischen 14 und 18 km gebucht, inklusive Transfers. Die Gruppe der Wanderwoche bestand aus 8-10 z. T. wechselnden Teilnehmern, weil außer der Stammgruppe noch einzelne Tagesgäste dazu kommen konnten.

Sonntag

Unsere Wanderguide Janina führte uns zum Einlaufen nach einem Transfer von 45 Minuten im Minibus nach Agropoli über eine abwechslungsreiche Küstenwanderung. Auf kleinen Pfaden und Schotterwegen, die sich auf den Monte Tresino hinaufschlängeln ging es über die verlassene Ortschaft S.Giovanni hinab nach Lago. Wir hatten traumhafte Blicke auf die Bucht von Salerno, Capri und auf den Küstenort Castellabate. Am Badestrand von Lago gab es die Möglichkeit ein Bad zu nehmen und in einer Strandbar Kühles zu trinken. Der Rückweg erfolgte eine Etage tiefer durch hohe Macchia zu unserem Ausgangspunkt in Agropoli. Insgesamt erwanderten wir 15,5 km und 400 Hm in 4 Stunden Gehzeit.

Montag

Heute ging es mit 17,7 Gehkilometern und 730 Höhenmetern deutlich mehr zur Sache. Der Minibus brachte uns in 60 Minuten zu einem Bergstädtchen namens Laurino im Herzen des Nationalparks. Zuerst stärkten wir uns mit einem Espresso auf der Piazza. Von dort ging es stetig bergauf auf dem höchsten Gipfel mit 1.020 Metern am Monte Calvello. Trittsicherheit und Kondition war gefragt. Janina hatte ein Picknick mit italienischer Wurst, Schinken, Tomaten, und Melonen organisiert. Sie hatte uns bei der abendlichen Besprechung vor Dornen und Kletterranken gewarnt und zu langärmeliger Kleidung geraten. Diesen Rat haben wir nicht alle befolgt bzw. vergessen. Entsprechend hatten einige Wanderer Risse und Schrunden an Armen und Beinen, die allgemein beim Abendessen von den Nichtwanderen bewundert wurden.

Dienstag

Heute war der erste Ruhetag der Wanderwoche. Wer wollte, konnte eine kürzere Wanderung, oder eine Mountainbiketour unternehmen. Ich zog es vor die Pasticceria Franco, die beste Konditorei unseres Ortes Marina di Casal Velino aufzusuchen. Mit einem Frosch-Mountainbike war man in nur 5 Minuten da. Sie bietet ein leckeres Angebot an kleinen und größeren Törtchen.

Mittwoch

Heute standen 16 km, 900 Hm in knapp 7 Stunden auf dem Plan. Unser Ziel war die Gipfebesteigung des Monte Gelbison der auch Monte Sacro (Heiligen Berg) genannt wird, einer der höchsten Erhebungen im Cilento. Eine Einkehr war auch bei dieser Tour nicht vorgesehen, deswegen hatten wir Paninis mit Mozzarella, Schinken oder Tomaten nach Wahl vorbestellt.

Der Minibus brachte uns zum Startpunkt. Wir erwanderten den 1705m hohen Berg auf einem historischen Pilgerpfad, der von wahren Pilgern sogar barfuß bewältigt wird. Er führte uns bis zu einer Klosteranlage mit einer traumhaften Aussicht. Das eiserne Gipfelkreuz konnte man leider nicht besteigen. Auf dem Klosterhof war Zeit für einen Espresso, bevor es über vergessene Waldwege abwärts ging.

Donnerstag

Am zweiten Ruhetag nahm ich an der Cappuccino-Mountainbiketour nach Ceraso teil.

Vom Club aus landeinwärts führte die Straße langsam aber stetig bergauf. Die clubeigenen Ghost-Bikes liefen wie geschmiert. Wir passierten alte Landgutshöfe und ausgedehnte Obstgärten. Zur Belohnung gab es auf dem höchsten Punkt der Tour eine Einkehr mit kühlen Getränken nach Wahl. Die konditionsstärkeren Teilnehmer konnten noch eine Schleife mehr fahren. Die Abfahrt führte über einen welligen Höhenweg mit wunderschönen Aussichten und einem Halt bei den Ausgrabungsstätten des antiken Velia. Über Acscea ging es zurück in den Club. Insgesamt radelten wir 16 km und 390 Hm in zwei Stunden.

Freitag

Am letzten Wandertag stand eine Panoramawanderung über 18 km und 650 Hm in 4,5 Stunden vom Sportclub nach Acciaroli auf dem Plan. Zunächst führte der Weg steil ansteigend und schweißtreibend durch das wildromantische Mortelle-Tal nach Casal Velino. Danach wanderten wir über Feldwege und Schotterpisten auf den Südhang unseres Hausberges Monte Stella. In verlassen wirkenden, urigen Bergdörfern wie Cannicchio konnten wir nur unsere Wasserflaschen auffüllen. Zu essen gab es nichts, das einzige Restaurant war geschlossen. Aber wir hatten ja wieder unsere "italienischen Stullen" dabei. In der Ferne sahen wir den vorgestern erstiegenen Monte Sacro, erkennbar an seinem Gipfelkreuz. Mit fotogenen Aussichten auf die Küste erreichen wir absteigend das idyllische Fischerdorf Acciaroli, dass schon Hemingway zu längeren Aufenthalten verführt hatte. Die beste Eisdiele des Ortes bot zu wechselnden Preisen originelle selbst gemachte Eissorten, wie z.B. das prämierte Büffelkäseeis mit Pistazien.

Samstag

Insgesamt hatte die Wandergruppe in dieser Woche 68 Kilometer und 2.680 Höhenmeter geschafft. Leider gab es mittags keine Einkehren in Restaurants, so wie ich es von den Wanderwochen im Frosch Sportclub Dimitra auf Kreta oder Korfu kannte. Bei den Tageswanderungen ist eine gute Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefordert. Hohe Bergschuhe sind empfehlenswert, Wanderstöcke sind im Club ausreichend vorhanden. Bei den Wanderungen begegneten uns selten andere Wandertouristen, was für den Geheimtip Cilento spricht. Eine Region, die nicht vom Massentourismus geprägt ist.

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