Reiseberichte


Tagestour Wegberg Birgeler Urwald
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Brüllaffen, Geckos und Schlangen erwarten einen nicht in diesem Urwald. Dafür jede Menge anderer Tiere und Pflanzen der mehr einheimschen Art.

Zum Glück. 

So ist es vermutlich kein Zufall, dass sich zu dieser Wanderung in erster Linie Großstadtbewohner aus Düsseldorf und Köln City eingefunden haben, um einen Tag im ursprünglichen Wald zu verbringen. 

Im Gegensatz zu vielen aufgeforsteten Kulturwäldern in Deutschland ist dieser wirklich naturbelassen. Es gibt zahlreiche verschiedene Bäume zu sehen und auch umgefallene Bäume bleiben liegen, auch wenn sie mal den Weg versperren, um dem Wald den natürlichen Verlauf zu lassen.

Trotz Regens und relativ niedrigen Temperaturen versammelten sich am Sonntagmorgen zwölf gut gelaunte Großstadtmenschen pünktlich zur Wanderung am NABU Haus in Wegberg. 

"Pünktlich" erwähne ich gerne, weil es wirklich schön ist, wenn man nicht auf Nachzügler warten muss und anfängt zu überlegen, ob man noch länger hätte schlafen können, sondern alle zur rechten Zeit anwesend sind und man losmarschieren kann.

Zum Aufwärmen ging es schnellen Schrittes los, nach zehn Minuten hat der Körper die Betriebstemperatur erreicht. Der Weg geht durch Wald, entlang Feldern und ab und zu mal kurz über Asphalt, um zum nächsten Einstieg in den Wald zu gelangen. 

Der erste Stop wurde an einer Wallfahrtskapelle gemacht, in der man eine Kerze anzünden kann oder etwas von dem in der Kapelle sprudelnden Wassers abschöpfen kann. Oder einfach die von Angela (Tour-Guide) gebackenen sehr leckeren Muffins verzehrt.

Weiter ging es durch den Wald bis zum nächsten Stop, einem idyllisch gelegenen Friedhof mit Kapelle. Hier sind die ersten Höhenmeter über ein paar Stufen zu bewältigen, insgesamt ist der Weg bis auf zwei/ drei kurze Steigungen wirklich eben.

Was sieht man außer Kapellen noch so auf dem Weg? Vor allem Tiere und Pflanzen. Gleich anfangs kommt man an einer Koppel mit Pferden vorbei, später sieht man am Campingplatz Ziegen und Gänse. Im Wald kann man evtl. auch Wildschweine sehen, die aber eher scheu sind.

Da sich Angela sehr gut mit Pflanzen auskennt, gibt es auch immer wieder Erklärungen, was da überhaupt so am Wegrand wächst. Einschließlich eines Tutorials mit Anschauungsmaterial, wie man Bärlauch (lecker) und Maiglöckchen (giftig) unterscheiden kann.

Am Ende der Wanderung geht es noch ein kurzes Stück über Stege durch eine Art Moorlandschaft mit besonderen Pflanzen und dann entlang eines kleines Baches. Dieser Abschnitt ist schön romantisch.

Man folgt im Grunde dem ausgeschilderten Wanderweg, einmal biegt man aber ab auf einen wirklich schönen, versteckten Weg den man selber nicht leicht entdeckt. Hier hat man dann schon etwas Urwaldfeeling. 

Der Weg ist schmal, Bäume und Sträucher recht hoch, man muss sich immer mal bücken oder über Baumstämme steigen. Dieser Abschnitt wurde wohl als am spannendsten empfunden, da man ihn nach normaler Wanderanleitung nicht gefunden hätte. Ein Frosch-Special quasi.

Erstaunlich fand ich die Ruhe im Wald. Obwohl es ein offizieller Wanderweg ist und gut ausgeschildert, waren außer uns noch eine weitere Wandergruppe und sonst wenig Leute unterwegs. Also wirkliche Ruhe im Wald und Vogelgezwitscher begleitet einen auf der gesamten Strecke.

Insgesamt betrug die Wanderstrecke 16 km, das Tempo war gemächlich, wir waren 4,5 Stunden unterwegs. Pausen hatten wir aufgrund des Wetters jetzt nicht so ausführlich gemacht, aber immer mal wieder angehalten, um etwas zu trinken. Eine Einkehr ist am Ende der Wanderung dann im Ort möglich.

Für wen würde ich diese Wanderung empfehlen? 

Jedem, der die Natur liebt, sich an Pflanzen erfreuen kann, gerne Waldwege geht (95% der Strecke) und nicht viele Höhenmeter absolvieren möchte. Ein ausgedehnter Waldspaziergang in netter Gesellschaft.

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