Sport & Wellness


Diese 6 Fehler machen nicht nur Anfänger beim Wandern
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Kaum einen Outdoor-Sport können Anfänger schneller beginnen als Wandern. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum Wandern einer der Draußen-Trends der letzten Jahre ist. Immer mehr Anfänger gehen raus in die Natur und möchten beim Wandern die abschalten, genießen, sich bewegen. Auch auf unseren Reisen tasten sich jedes Jahr tausende Gäste an Trekking und Wandern heran.

Dabei gibt es ein paar Fehler, die selbst wir geübten Wander-Frösche aus dem Büro immer wieder machen. Manche Dinge sind einfach schlechte Angewohnheiten, manche Fehler schleichen sich in den Jahren ein. Ihr wollt auf der nächsten Wanderung nicht als Anfänger dastehen? Dann lernt aus unseren Fehlern und ihr seid schon fast halbe Profis.

1. Das falsche Schuhwerk

Beim Abstieg vom Gipfelkreuz kommt doch tatsächlich ein Pärchen in Flip Flops entgegen. Fröhlich winkend und mit gezücktem Selfiestick machen sie sich ganz selbstbewusst an den steilen, schmalen Pfad. Links geht es in die Tiefe, rechts hilft ein Seil im Berg. Dem geübten Wanderer stellen sich die Nackenhaare sorgenvoll auf. Was folgt ist die selbstkritische Erinnerung: Hatte ich denn wirklich immer die passenden Schuhe an? Für uns der absolute Klassiker und daher Fehler Nummer 1: Das falsche Schuhwerk beim Wandern.

Welche Schuhe brauche ich beim Wandern?

Die richtigen Schuhe sind beim Wandern Grundvoraussetzung. Oder besser gesagt: Angemessenes Schuhwerk. Denn für 5 km auf Asphalt und festen Wirtschaftswegen braucht es genau so wenig schwere Bergstiefel, wie dünne Turnschuhe zum Klettersteig passen. Wichtig bei allem, was auch mal abseits fester Wege entlangführt, sind knöchelhohe Schuhe mit gröberem Profil. Auf unwegsamem Gelände den Fuß zu verknicken, solltet Ihr vermeiden. Gute Hersteller zeichnen ihre Schuhe nach Einsatzgebiet aus. Im Fachmarkt berät man euch gerne.

Auf Reisen mit Frosch geben Euch unsere Guides am Vorabend jeder Tour einen Überblick darüber, was euch erwartet. Daran könnt ihr eure Schuhauswahl orientieren. Wer keinen halben Schuhschrank mitführen will, ist auf vielen Touren mit leichteren, knöchelhohen Wanderschuhen mit grobem Profil gut gerüstet. Wer nur Turnschuhe mitnehmen möchte, kann in vielen Destinationen trotzdem an zahlreichen Touren teilnehmen. Wer sich dagegen an Trekkingtouren und Transalps macht, braucht unbedingt ausreichend stabile Schuhe.

2. Schlechte Vorbereitung

Hatten wir es erwähnt? Das Flip Flop-Pärchen macht sich doch tatsächlich am späten Nachmittag an den Anstieg. Ob da der Abstieg wohl eingeplant wurde? Es könnte spät werden. Wer regelmäßig die Bergretter schaut weiß, was folgen könnte.

Rechtzeitige und gründliche Planung gehören zu einer selbst organisierten Tour dazu. Im Sportclub, auf unseren Wanderreisen und auf unseren Multiaktiv-Reisen übernehmen das unsere erfahrenen Guides für Euch. Strecke, Anspruch und Highlights fassen sie für Euch am Abend vor der Tour zusammen.

Wie bereite ich eine Wanderung vor?

Um eine Wanderung vorzubereiten, führt ein Weg an der Karte kaum vorbei. Ob digital oder auf Papier: Verschafft Euch einen Eindruck von dem, was vor Euch liegt. Wie lang ist die Tagesetappe und mit wie vielen Höhenmetern ist zu rechnen? Startet früh genug und plant ausreichend Pausen ein. Genusswanderer sollten an Puffer für Aussichtspunkte, Sehenswürdigkeiten und Einkehr denken. 

In vielen Wandergebieten sind auch extra Rundwanderungen und Themenrouten ausgewiesen. Die Zeitangaben sind dabei aber immer nur grobe Werte und hängen von Eurer persönlichen Kondition und Geschwindigkeit ab. Das gleiche gilt übrigens für Angaben in Wanderapps. Gleicht die Angaben immer mit Eurem persönlichen Können ab.

3. Selbstüberschätzung

Damit wären wir schon bei Fehler Nummer 3, und der passiert selbst erfahrenen Wanderern hin und wieder. Der Mensch neigt dazu, sich zu überschätzen. Ein Fehler, der beim Wandern unangenehme Folgen haben kann. Wir alle haben schon die Situation erlebt, in der der Weg auf der Karte irgendwie einfacher aussah; in der das Bier auf der Hütte einfach zu gut geschmeckt hat; oder in der eine Strecke die früher (zu wesentlich fitteren Zeiten) doch auch nie ein Problem war.

Umso besser, wenn man nicht allein unterwegs ist. Hört auf Tipps von erfahrenen Wanderern und geht es im Zweifel erst langsam an. Steigern kann man sich immer noch. Nichts ist gefährlicher, als nur bis zum Gipfel zu denken. Der Abstieg kommt immer noch, und auch dafür braucht es ausreichend Kondition.

Wie weit sollten Anfänger wandern?

Mit leichtem Gepäck dürften auch 10 km bei strammeren Höhenmetern für die meisten Anfänger kein Problem sein. Pauschal lässt sich diese Frage aber kaum beantworten. Streckenprofil und persönliche Fitness sind genauso ausschlaggebend wie Erfahrung im Gelände. Wer viele Tage hintereinander wandert, kann das Pensum kontinuierlich steigern. Dabei kann ein Pausentag manchmal Wunder bewirken.

Vor einer Wanderreise könnt Ihr Euch auf unseren Tages- und Mehrtagestouren in Deutschland ausprobieren. So findet Ihr mit Unterstützung unserer Guides einen einfachen Einstieg ins Wandern.

4. Zu wenig gefrühstückt

„Morgens wie ein König...“, schon Oma hat es gewusst. Wer schon einmal auf leerem Magen gewandert ist dürfte wissen, dass das nie eine gute Idee ist. Auch wenn es sich nicht immer so anfühlt, ist wandern sehr kräftezehrend. Wer den ganzen Tag durchmarschieren will, startet am besten mit einem ordentlichen Frühstück in den Tag. So füllt Ihr den Kohlenhydratspeicher für den Tag. Ausreichend Wasser trinken solltet Ihr sowieso.

Was esse ich vor dem Wandern?

Vollkornprodukte, Obst, Gemüse – alles was zu einer gesunden Ernährung gehört, können wir empfehlen. Das Frühstück darf gerne Kohlenhydratreich sein. Zu viel Süßes oder Fettes dagegen macht schon vor den ersten Schritten träge und hält nicht lange vor.

5. Zu wenig (oder zu viel) Proviant

Ist es nicht eine romantische Vorstellung, auf einer schönen Wanderung ein ordentliches Picknick mit gutem Wein, frischem Brot und leckerem Käse zu machen? Wer allerdings den ganzen Tag die volle Glasflasche mit den passenden Gläsern, den eineinhalb Kilo Laib Brot und alle Lieblingskäsesorten durch die Weltgeschichte schleppt, dessen Rücken ist am Ende für Romantik vielleicht nicht mehr so empfänglich. Schon so gemacht, nicht zu empfehlen.

Wer den ganzen Tag wandert, sollte sich mit Snacks bei Kräften halten, die schnell Energie liefern. Eine Einkehr oder mit eigener Verpflegung lässt sich der Energiespeicher später auf einer größeren Pause wieder auffüllen – dann gerne wieder mit vielen Kohlenhydrat. Zu wenig Snacks und Wasser solltet ihr nicht dabeihaben. Zu viel führt dagegen zu einem schweren Rucksack und müden Beinen.

Welchen Proviant brauche ich auf einer Wanderung?

  1. Für den Snack zwischendurch eignen sich Obst, Nüsse und Müsliriegel als schnelle Energielieferanten.
  2. Für größere Pausen sind Sandwiches und belegte Brote ein Klassiker.
  3. Ein Stück Schokolade zur Belohnung nach einem ordentlichen Anstieg darf auch gerne mit.
  4. Genügend Wasser darf auf keinen Fall fehlen; ein halber Liter pro Stunde sollte es schon sein. Auf süße Limonaden und ähnliches solltet Ihr besser verzichten.

6. Die falsche Ausrüstung

Auch bei der Ausrüstung könnt Ihr für ein paar zusätzliche Kilos auf dem Rücken sorgen. Wenn schon Gewicht hinten drauf, dann richtig. So seid Ihr für jeden Fall gerüstet, ob Ihr nun gegen wildgewordene Elche kämpfen müsst oder Haialarm auf Mallorca ausgerufen wird.

Ratsamer ist es, die Ausrüstung sorgsam zu wählen. Beschränkt Euch auf das Nötigste und schont Eure Rücken. Mit ein paar Tricks seid ihr trotzdem für viele Situationen gut gerüstet.

Was braucht man zum Wandern?

  1. Schuhe: Das Schuhwerk kommt vor allem anderen. Oben habt Ihr schon einiges darüber gelesen.
  2. Rucksack: Dazu solltet Ihr für Eure Wanderung einen vernünftigen Rucksack mitnehmen. 
    Die Hersteller bieten viel Auswahl zwischen besonders leichten Modellen für kurze Touren bis hin zu großen Trekkingrucksäcken. Wir haben zusammen mit unserem Partner deuter einen Rucksack entwickelt, der aus unserer Sicht das beste aus allen Welten vereint. Den Frosch Wanderrucksack findet Ihr im Frosch Sportshop.
    Packtipps für den Rucksack findet Ihr hier.
  3. Kleidung: Bei der Bekleidung hat sich der Zwiebellook bewährt. Tragt mehrere Schichten übereinander. Wird Euch zu warm, legt ihr die oberste Schicht ab, bei Kälte kommt was obendrauf
    • Ideal ist zunächst eine dünne Unterschicht aus Funktionsmaterial, darüber Hemd oder Funktionsshirt. 
    • Dazu eine Fleecejacke und als oberste Schicht eine Regenjacke. Im Winter kann eine zusätzliche Schicht Wärme spenden.
    • Im griechischen Sommer bei bestem Wetter könnt ihr auf Letzere verzichten, an vielen anderen Orten hilft die Regenjacke auch gut gegen Wind. 
    • Eine Mütze sollte ebenfalls nicht nur im Winter dabei sein. In hohen Lagen kann es auch im Sommer kälter werden.
    • Handschuhe solltet Ihr im Winter zusätzlich dabei haben.
  4. Erste-Hilfe-Set: Daneben macht es immer Sinn, ein kleines Erste-Hilfe-Set dabei zu haben.
  5. Handy / Smartphone: Natürlich darf das Handy nicht fehlen – ob als Fotoapparat oder um im Notfall Hilfe zu rufen. Auch für den Einsatz von Kartenapps machen Smartphones Sinn.
  6. Karte und Kompass: Trotz Smartphone solltet Ihr auf selbst organisierten Touren nie ohne Papierkarte und Kompass unterwegs sein. Vor allem in unwegsamem, schlecht beschildertem, unbekanntem Gelände und auf großen Touren kommt ihr so im Zweifel auch ohne Smartphone zurecht.
  7. Zu guter Letzt: Ein bisschen Bargeld und ein Feuerzeug runden die Ausrüstungs-Basics ab.